Originaltitel: „Vollständiger Wortlaut der Erklärung der Bank of Japan: Zinserhöhung um 25 Basispunkte, weitere Anpassungen in Erwägung gezogen“
Originalquelle: Jinshi Data
Am 19. Dezember erhöhte die Bank of Japan den Leitzins von 0,5 % auf 0,75 %, was den Markterwartungen entspricht. Das Zinsniveau erreicht damit den höchsten Stand seit 30 Jahren und stellt die erste Zinserhöhung seit 11 Monaten nach Januar 2025 dar.
Vollständiger Wortlaut der Politik-Erklärung
Änderungen der Leitlinien für Geldmarktoperationen
In der heute abgehaltenen geldpolitischen Sitzung beschloss das Policy Board der Bank of Japan einstimmig, die Leitlinien für Geldmarktoperationen in der Zwischenzeit zwischen den Sitzungen wie folgt festzulegen:
Die Bank of Japan wird den unbesicherten Tagesgeldzinssatz auf einem Niveau von etwa 0,75 % steuern.
In Anpassung an die Leitlinien für Geldmarktoperationen beschloss die Bank of Japan einstimmig, die für ihre damit verbundenen Maßnahmen geltenden Zinssätze anzupassen.
(1) Zinssatz für die ergänzende Einlagenfazilität
Der für die ergänzende Einlagenfazilität geltende Zinssatz (d.h. der Zinssatz, der auf den Teil der Guthaben der Finanzinstitute auf ihren Girokonten bei der Bank of Japan nach Abzug der Mindestreservepflichten angewandt wird) beträgt 0,75 %.
(2) Basiszinssatz für Kredite
Der im Rahmen der ergänzenden Kreditfazilität geltende Basiszinssatz für Kredite beträgt 1,0 %.
Die japanische Wirtschaft zeigt insgesamt einen moderaten Aufschwung, weist jedoch lokal weiterhin Schwächen auf. Vor dem Hintergrund der Lohnentwicklung bleibt der Arbeitsmarkt angespannt, und die Unternehmensgewinne werden insgesamt voraussichtlich auf hohem Niveau bleiben, selbst unter Berücksichtigung der Auswirkungen von Zollpolitiken.
Unter diesen Umständen und unter umfassender Berücksichtigung der Positionen von Arbeitgebern und Gewerkschaften in den jährlichen Frühjahrstarifverhandlungen sowie der aus erster Hand von der Zentralbank und ihren Filialen gesammelten Informationen kann mit hoher Sicherheit davon ausgegangen werden, dass die Unternehmen auch im kommenden Jahr weiterhin stetig die Löhne erhöhen werden, nachdem sie in diesem Jahr solide Lohnsteigerungen umgesetzt haben. Das Risiko einer Unterbrechung des proaktiven Lohnfestsetzungsverhaltens der Unternehmen wird als gering eingeschätzt.
Obwohl Unsicherheiten bezüglich der US-Wirtschaft und der Auswirkungen der Handelspolitiken verschiedener Volkswirtschaften weiterhin bestehen, haben sich diese Unsicherheiten verringert. Bei den Preisen zeigt der zugrunde liegende Verbraucherpreisindex (CPI) weiterhin einen moderaten Anstieg, da die Unternehmen die gestiegenen Lohnkosten weiterhin auf die Verkaufspreise überwälzen.
Basierend auf aktuellen Daten und Informationen aus erster Hand kann mit hoher Sicherheit davon ausgegangen werden, dass der Mechanismus eines moderaten, synchronen Anstiegs von Löhnen und Preisen aufrechterhalten wird. Vor diesem Hintergrund steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sich das Basisszenario verwirklicht, in dem die zugrunde liegende CPI-Inflationsrate in der zweiten Hälfte des Prognosezeitraums des „Ausblicks auf Wirtschaftstätigkeit und Preise“ (Outlook Report) vom Oktober 2025 im Großen und Ganzen mit dem Preisstabilitätsziel von 2 % übereinstimmt.
Angesichts der oben beschriebenen Entwicklungen bei der Wirtschaftstätigkeit und den Preisen gelangt die Bank of Japan zu der Einschätzung, dass eine moderate Anpassung des Ausmaßes der geldpolitischen Lockerung angemessen ist, um das Preisstabilitätsziel von 2 % nachhaltig und stabil zu erreichen. Nach der Anpassung der Politikzinssätze wird der Realzins voraussichtlich weiterhin deutlich negativ bleiben, und die lockeren Finanzierungsbedingungen werden die Wirtschaftstätigkeit weiterhin kräftig unterstützen.
Hinsichtlich der künftigen geldpolitischen Operationen wird die Bank of Japan, da die Realzinsen derzeit auf einem deutlich niedrigen Niveau liegen, die Politikzinssätze weiter erhöhen und den Grad der geldpolitischen Lockerung anpassen, sofern sich die im Outlook Report vom Oktober 2025 dargestellten Aussichten für Wirtschaftstätigkeit und Preise verwirklichen und sich diese verbessern. Im Hinblick auf das Preisstabilitätsziel von 2 % wird die Bank of Japan ihre Geldpolitik zeitnah umsetzen, basierend auf den Entwicklungen der Wirtschaftstätigkeit, der Preise und der Finanzlage, um dieses Ziel nachhaltig und stabil zu erreichen.
Wirtschaftstätigkeit und Preise in Japan: Aktuelle Lage und Ausblick
Die japanische Wirtschaft zeigt insgesamt einen moderaten Aufschwung, weist jedoch lokal weiterhin Schwächen auf. Die ausländischen Volkswirtschaften wachsen insgesamt moderat, zeigen aber lokal ebenfalls Schwächen, beeinflusst durch Handels- und andere Politiken der jeweiligen Volkswirtschaften. Exporte und Industrieproduktion sind im Trend weitgehend unverändert, werden jedoch durch US-Zollerhöhungen beeinflusst.
Die Unternehmensgewinne bleiben insgesamt auf hohem Niveau, und obwohl in der verarbeitenden Industrie bereits negative Auswirkungen durch Zölle sichtbar sind, befindet sich die Geschäftslagebeurteilung auf einem relativ günstigen Niveau. Unter diesen Bedingungen zeigt die Unternehmensinvestitionstätigkeit einen moderaten Aufwärtstrend.
Der private Verbrauch bleibt angesichts der verbesserten Beschäftigungs- und Einkommenssituation widerstandsfähig, wird jedoch durch die gestiegenen Preise beeinflusst. Andererseits geht die Wohnungsbauinvestition zurück.
Gleichzeitig bleiben die öffentlichen Investitionen insgesamt weitgehend unverändert. Die Finanzierungsbedingungen bleiben locker.
Bei den Preisen liegt die jährliche Wachstumsrate des Verbraucherpreisindex ohne frische Lebensmittel aufgrund der anhaltenden Weitergabe von Lohnsteigerungen an die Verkaufspreise, gestiegener Preise für Lebensmittel wie Reis und anderer Faktoren derzeit bei etwa 3 %. Die Inflationserwartungen steigen moderat.
Da sich das Wachstum der ausländischen Volkswirtschaften aufgrund von Handels- und anderen Politiken der jeweiligen Volkswirtschaften verlangsamt und über Kanäle wie sinkende Unternehmensgewinne auf die inländische Wirtschaft durchschlägt, wird das japanische Wirtschaftswachstum voraussichtlich moderat bleiben, wobei jedoch lockere Finanzierungsbedingungen und andere Faktoren eine Stütze bieten dürften.
Danach wird sich die japanische Wachstumsrate voraussichtlich wieder beschleunigen, wenn die ausländischen Volkswirtschaften wieder auf einen Wachstumspfad zurückkehren. Da die Auswirkungen der gestiegenen Lebensmittelpreise, einschließlich Reis, nachlassen und teilweise aufgrund von Regierungsmaßnahmen zur Bewältigung der Preisanstiege, wird sich die jährliche Wachstumsrate des CPI ohne frische Lebensmittel voraussichtlich bis zur ersten Hälfte des Fiskaljahres 2026 auf unter 2 % verlangsamen.
Danach werden sich die zugrunde liegende CPI-Inflation und die Wachstumsrate des CPI ohne frische Lebensmittel voraussichtlich allmählich erhöhen, da die Wachstumsrate steigt, der Arbeitskräftemangel stärker empfunden wird und die mittel- bis langfristigen Inflationserwartungen zunehmen. Sie werden in der zweiten Hälfte des Prognosezeitraums des „Ausblicks auf Wirtschaftstätigkeit und Preise“ vom Oktober 2025 ein Niveau erreichen, das im Großen und Ganzen mit dem Preisstabilitätsziel übereinstimmt.
Zu den Risiken für den Ausblick zählen die Entwicklung der Wirtschaftstätigkeit und der Preise im Ausland unter dem Einfluss von Handels- und anderen Politiken der jeweiligen Volkswirtschaften, das Lohn- und Preisfestsetzungsverhalten der Unternehmen sowie die Entwicklungen auf den Finanz- und Devisenmärkten. Es ist notwendig, diese Risiken und ihre Auswirkungen auf die japanische Wirtschaftstätigkeit und die Preise genau zu beobachten.
